In dieser Woche, in der sich der Matchberichtschreiber das Schreiben dieses Berichts vor sich hinschob wie eine Schubkarre, sind einige wichtige Dinge geschehen im Schweizer Fussball und damit sind nicht nur die Schweizer WM Spiele gemeint, aber dazu später mehr.

Im letzten Spiel gegen Knonau-Mettmenstetten II war Oerlikon III gewillt, seine minimale Chance auf den Aufstieg zu wahren und sich mit drei Punkten in die Sommerpause zu verabschieden. Durch die vergangenen Siege der Mettmenstetter war man auch gewarnt, das Spiel gegen den Vorletzten nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Einmal mehr startete Oerlikon verschlafen in die Partie und überliess in den ersten Minuten das Spieldiktat den Gastgebern. Einer der Wenigen, der von Anfang an bereit war, war Rückkehrer Karim. Nach einem Zuspiel in die Tiefe schloss er die erste Chance für Oerlikon gleich mit dem 0:1 ab. Trotz oder wegen der Babypause war Karim hellwach und sorgte nach einem Solo einige Minuten später gleich für das 0:2. Dieser Spieler hat so viel Gefühl im Fuss, wie ein Schreinermeister in seinen Händen. Und mit diesen Tore weckte der Captain das ganze Oerliker Team. Von nun an wurde eigentlich nur noch Richtung Tor des Gastgebers gespielt. Vielfach hatte man aber das Gefühl, dass die letzte Entschlossenheit fehlte und man nach dem Motto «Wieso einfach, wenn es kompliziert geht» handelte. In der Verteidigung hatte man nicht viel zu tun. Das lag zum Einen an der mangelnden offensiven Power der Gegner, zum anderen daran, dass das Mittelfeld konsequent alles abgraste wie Rasenmeier. So gewann Dennis vorsichtig geschätzte 99.0% seiner Zweikämpfe (das restlich 1% gewann sein Schatten) und seine Gegenspieler erstarrten, wenn sie nur schon seine Schritte hörten. Gefährlich wurde es dann, wenn man beim Spielaufbau eine zu ruhige Kugel schob und diese vom Gegner abgefangen wurde. Zudem waren hohe Bälle aufgrund des Sonnenstandes für die Verteidiger gleich sichtbar, wie ein Handybildschirm der bei grellem Sonnenschein auf die niedrigste Helligkeit eingestellt ist, und waren darum für die Verteidigung nur schwierig einzuschätzen. Doch auch das brachte die Spieler nicht mehr ins Schwitzen, als es die Sonne eh schon tat. Aber nun zurück zur Offensive. In der 35. Minute wurde eine Flanke von der rechten Seite Richtung zweitem Pfosten geschlagen. Dort reagierte Hassan blitzschnell und überraschte alle Gegenspieler, die einen Schuss erwarteten mit einem doppelfüssigen Rückpass, den Can zum 0:3 verwertete. Den schönsten Angriff aber sparte sich das Drüü bis zum Schluss der ersten Halbzeit auf. Nach einigen schönen Passkombinationen, die man sonst nicht einmal im Training des Drüüs so sieht, wurde der Ball auf die linke Seite zu Angelo gebracht. Dieser spielte eine butterweiche Flanke, die bei einem höheren Milchpreis nicht bezahlbar wäre, in die Mitte. Dort stand Karim bereit um diese Flanke anzunehmen und auf Floriano weiter zu leiten, welcher den Ball zum 0:4 Pausenstand unterbrachte.

In der zweiten Halbzeit wurde dann schnell klar, das Oerlikon nicht mehr machen musste und Mettmenstetten nicht mehr machen konnte. So verbrachte z.B. Innenverteidiger Felix mehr Zeit damit, sich Gedanken darüber zu machen, wie er im Tippspiel so tippen kann, dass er möglichst wenig Punkte holt (was im bis jetzt sehr gut gelungen ist), als damit, gegnerische Angriffe verhindern zu müssen. Nach einiger Zeit wurde es Can langweilig und er startete zu seiner 30 Sekunden One-Man-Show. So baute er zuerst kurz mit Hilfe von zwei Gegenspielern auf der linken Spielhälfte zwei Tunnels in Rekordzeit, dann liess er sich und den Ball bei zwei weiteren Gegenspielern verschwinden, um dann hinter ihnen aufzutauchen und schliesslich aus einem Winkel, aus welchem man normalerweise nur einen Pass in Betracht ziehen würde, dass 0:5 zu erzielen. Teammanager Meier erhielt daraufhin gleich mehre Anrufe – unter anderem von der SBB, die Can als Projektleiter im Tunnelbau, als auch von mehreren Las Vegas Casinos, die ihn für eine Zaubershow engagieren wollen. Nach diesem Tor plätscherte das Spiel wieder vor sich hin. B.A versuchte die freie Zeit im defensiven Mittelfeld sinnvoll zu nutzen und baute eine herzliche Freundschaft mit seinem Gegenspieler auf, die leider die Auswechslung des Mettmenstetter nicht überstand. In der 72. Minute wurde dann Cedi von seinem Gegenspieler zurückgehalten, entschied sich jedoch, nicht umzufallen, was solange gut ging, bis der zweite Gegenspieler dazu kam und sie ihn ins Sandwich nahmen. Dem Schiedsrichter blieb trotz Protesten, bei denen auffallend viel Baslerdeutsch darunter war, nichts anders übrig, als Penalty zu pfeifen. Trotz seines Fehlschusses gegen Thalwil bekam von Rickenbach den Ball von Cedi überreicht. Von Rickenbach (geschätztes Jahreseinkommen mit Fussball -800 CHF) versenkte am Tag, an dem der mehrmalige Weltfussballer Messi (geschätztes Jahreseinkommen mit Fussball 122,515 Millionen Euro) seinen Penalty gegen Island verschoss, trotz Trashtalk (bei dem wiederum viel Baslerdeutsch rauszuhören war…), den Penalty rechts oben zum 0:6. In der 76. Minute stürmte Aussenverteidiger Dänu nach vorne und nahm es gleich mit zwei Gegenspielern auf. Diese wussten sich angesichts der Überlegenheit von Dänu nur mit einem vermeintlichen Foul zu helfen, was aber der Schiedsrichter nicht ganz so sah. Da drückte kurz Dänus kubanisches Temperament durch und sorgte somit für ein wenig Stimmung auf dem Platz, was der Schiedsrichter mit sibirischer Kälte und einer Gelben Karte sanktionierte. Kurz vor Schluss dann eine Kombination der Marke Cabalzar. Auf der rechten Seite zog Dennis mit dem Ball entlang der Grundlinie Richtung Tor und passte im genau richtigen Moment zurück auf seinen Bruder Cedi. Dieser traf den Ball leider nicht richtig und haute ihn über das Tor. Diese verpasste Chance wird aber nur erwähnt, weil einige wenige Uhrzeigerumdrehungen später die gleiche Aktion mit vertauschten Rollen noch einmal 1 zu 1 wiederholt wurde, aber dieses Mal von Dennis zum 0:7 verwandelt wurde. In der letzten Minute hatte dann Mettmenstetten noch eine Chance für den Ehrentreffer und um Pumi das zu Null zu versauen, als sie zentral aus rund 17 Metern einen Freistoss zugesprochen bekamen. Der ausführende Spieler versuchte künstlerisch Pumi zu überlupfen, setzte jedoch zu hoch an und überlupfte gleich auch das Tor. Endstand Knonau-Mettmenstetten II vs. Polizei Oerlikon III 0:7.

Und nach einer Saison mit einigen sehr erfolgreichen Momenten und Momenten, in denen sich die Mannschaft selber im Wege stand, genoss man die verdienten Saisonabschluss-Biere und -Drinks und liess noch einmal einige Momente Revue passieren. Dabei kam man zum Schluss, dass man nun als Mannschaft an dieser Saison gewachsen ist und nächstes Jahr, falls es mit dem Aufstieg nicht klappen soll, bereit ist in der 5. Liga voll anzugreifen. Das man beim Feiern schon zur Spitzenklasse gehört, wurde zweimal von zwei unabhängigen Experten bestätigt.

Da am folgenden Tag Thalwil seinen Match gewann, rechnete eigentlich niemand mehr mit dem Aufstieg. Niemand? Nicht ganz, den Trainer Andy Shiva Amsler spürte es im linken Ohrläppchen, dass das Thema Aufstieg noch nicht gegessen ist. Und er behielt Recht. Da sich ein Verein gegen den Aufstieg entschied, ist nun Oerlikon/Polizei am grünen Tisch in die 4. Liga aufgestiegen! Und dies ist trotz des etwas speziellen Weges nicht unverdient. Hat man doch gegen die erst- und zweitplatzierte Mannschaft eine ausgeglichene Bilanz. Zudem gewann man sieben von acht Auswärtsspielen (ein Unentschieden), man spielte fünf Mal zu Null, schoss pro Spiel im Durchschnitt 4 Tore und hatte Ende Saison 35 Punkte auf dem Konto. Angesichts diesen Statistiken kann man zuversichtlich sein, dass sich das Drüü auch in der 4. Liga behaupten kann.

Danke noch an alle Fans, Groupies und sonstigen Gönner, die uns diese Saison unterstützt haben!

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