Der Schreiber dieses Textes und ein Hobby-Drogenbaron, der am Freitagabend in seinem Gästezimmer Hanfplantagen züchtet und nach einigen Missernten endlich wieder einmal Blüten abpflücken konnte, hatten die gleichen zwei Gedanken: Endlich wieder einmal guter Stoff und damit «back in business».
Spitzenspiel, Teamgeist und ein Auswärtssieg, um den man bis zur letzten Sekunden kämpfen musste: OP3 Groupies, was wollt ihr mehr?
Ausgangslage: Nach der ärgerlichen Niederlagen gegen den Tabellenersten letzten Sonntag, stand am vergangen Freitagabend schon so etwas wie ein Schicksalsspiel an. Mit einer Niederlage gegen den Tabellenzweiten hätte das, zu diesem Zeitpunkt drittplatzierte, Drüü den Anschluss an diese beiden Kontrahenten verloren. Mit diesem Wissen und dem Willen, sich für die letzten Spiele zu rehabilitieren, reiste man nach Thalwil.
Spielbeginn: Die ersten 10 Minuten gehörten klar der einheimischen Mannschaft. Diese konnte einige Angriffe führen, jedoch wurde es nicht wirklich gefährlich vor dem Tor des FC Oerlikon/Polizei. Wie ein Maurerlehrling bei seiner ersten Mauer hatten die Spieler des Drüüs aufgrund der veränderten Formation zu Beginn Mühe mit dem Aufbau.
Spielentwicklung: Die erste grosse Chance hatte dann aber Oerlikon. Und was für eine! Nach einem Eckball fiel der Ball im 16er des FC Thalwil vor einen Fuss eines OP3 Spielers. Die Gedankengänge des Schreibers beim Zuschauen waren in etwa: «Gooal! Nein… Jetzt aber! Wieder nicht…. Aber jetzt… ja gopferdeli! Der ist jetzt aber drin! Wollt ihr mich verarschen?» Der Nachschuss aus nächster Nähe wurde jedoch geblockt, genauso wie die vier(!) darauffolgenden Nachschüsse. Das Ganze sah ungefähr so aus. Oerlikon liess sich aber vom Auslassen dieser Chance(n) nicht entmutigen. In der 30 Minute bewies dann Stürmer Durim, dass man auch ohne Billet knipsen kann, als er alleine vor dem Torhüter von Thalwil auftauchte und diesen zwischen den Beinen (Olé) erwischte und den Führungstreffer für die Gäste erzielte. Thalwil war weiterhin bemüht, hatte jedoch Mühe den Mittelfeldriegel bestehend aus BA Baracous, Felix dem Holzfäller und Dennis «The Machine» zu durchbrechen. Und falls Ihnen dies gelang, standen Ihnen Sandro «The Wall» und Metzgermeister Duhan im Wege. Nach einem Freistoss von rechts aussen erzielte dann trotzdem ein Thalwiler fast ein Tor, jedoch ins eigene und eben nur fast. Der abgelenkte Ball wurde vom Torhüter Richtung Auslinie abgewehrt. Sandro gab aber die Chance noch nicht auf und brachte den Ball von dieser Linie noch einmal zurück ins Spiel. Sein Pass zurück in den 5er fand Durim welcher sich keine Blösse gab und sein Doppelpack schnürte. Es hätte durchaus ein Hattrick werden könne, jedoch wurde er, als Can in mit einem perfekten Heber lancierte, aus einer nicht vorhandenen Abseitsposition zurückgepfiffen und einmal verwechselte er nach einer Butterweichen Flanke von Karim die Sportart und versuchte per Kopf ein Fieldgoal zu erzielen (keine Ahnung was das für eine Sportart ist…).
Halbzeitstand 0:2 für die Gäste.
Zweite Halbzeit: Wie erwartet trat Thalwil nach der Pause sehr offensiv auf. Dies gab Oerlikon Platz und Raum für Konter. Nach einem dieser Konter lag Can im Strafraum ab Boden und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Aufgrund eines uralten Penaltyausscheidens, das von Rickenbach gewonnen hatte, meldete dieser Anspruch auf das Ausführen dieses Penaltys an. Can, der am Freitag dem 13. als Gefoulter den Aberglauben nicht komplett herausfordern wollte, verzichtete auf das Ausführen und übergab den Ball. Und nun eine kleine Lektion: Entscheidungen und Ansprüche aufgrund historischen Ereignissen und nicht momentaner Realitäten, gemischt mit Aberglauben, führen zu Fehlentscheidungen! Anstatt das 3:0 zu erzielen, erlaubte von Rickenbach mit dem viel zu wenig scharf geschossene Elfmeter dem Torhüter des FC Thalwil, sich auszuzeichnen. Nun war die Katze noch nicht in the Sack und die Spieler des FC Oerlikon mussten weiter kämpfen. Dies taten sie auch, egal ob sie schon einige Kilometer in den Beinen hatten wie Angelo, oder von der Bank neue Impulse brachten wie Vitor, Hassan, Rici, Mike und Fernando. Jeder lief für Jeden und so konnte verhindert werden, dass Thalwil zu grossen Chancen aus dem Spiel kam und sonst war dann immer noch Amsler zur Stelle. Das Einzige, was sich die Oeriker vorwerfen müssen, ist, dass sie teilweise so ungeschickt agierten wie ein Kind, das sich zum ersten Mal seine Schuhe binden will und Ihre Hände auffälliger zu Hilfe nahmen als Pfauen ihr Rad in der Paarungszeit. So konnte man zwar den Gegner vom Strafraum fern halten, jedoch kam Thalwil immer wieder zu gefährlichen Freistössen, die sie aber nicht verwerteten. Oerlikon und Ihr Trainerfuchs Flavio schienen alles im Griff zu haben und das 0:2 halten zu könne. Aber Ihr merkt, ich schreibe im Konjunktiv. In der 85 Minute lief Fernando den ballführenden Thalwiler im Strafraum souverän ab und Can stibitzte dabei den Ball vom Fuss dieses Gegners. Zwei gegen einer fand der sonst souveräne Schiedsrichter gar nicht fair und schenkte den Thalwiler einen Penalty. Dieser wurde ohne Zögern verwandelt. Nur noch 1:2, noch einmal Zittern, noch einmal Bangen, kaum aushaltbar war die Spannung auf der Bank. Besonders als in der letzten Minute der Nachspielzeit die Thalwiler noch einmal ein Freistoss von links zugesprochen bekamen. Dieser Freistoss wurde auf den zweiten Posten geschlagen. Zur Beruhigung der Oerliker stand dort einer der Ihren, welcher den Ball per Kopf klärte. Jedoch nahm der Ball plötzlich eine komische Richtung an und flog in einem hohen Bogen nicht aus dem 16er sondern Richtung Tor. Für Sekundenbruchteile blieb vermutlich nicht nur dem Schreiber dieses Textes das Herz stehen. Goali Amsler aber blieb ganz cool, berechnete kurz die Flugbahn und liess den Ball auf die Oberlatte klatschen. Nochmals Eckball für Thalwil, nun aber sauber geklärt von Oerlikon wie Abwasser durch eine Kläranlage und Schlusspfiff.
Was für ein Fussballabend! Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, zu der auch die Unterstützung der nicht eingesetzten Spieler Dome und Sayd und aller Verletzten, die dabei waren, gehört, konnten 3 Punkte von Thalwil mitgenommen werden. Mit diesen 3 Punkten beträgt der Abstand auf Thalwil und somit dem zweiten Tabellenplatz nur noch 1 Punkt. Die Erleichterung war bei allen beteiligten des Drüüs spürbar und das Bier schmeckte eindeutig besser als letzte Woche und die Matchanalyse machte natürlich um einiges mehr Spass (ausser man war verantwortlich für den verschossenen Penalty…).